Die erste Fahrt

 

Anläßlich der ersten EFZ Sonderzugfahrt am 8. April 1973 von Tübingen zur Schwarzwaldbahn entstand das heitere Gedicht von Eckehart Alt aus Gammertingen.

Ein bißchen Schwäbisch muß man schon können, um die erste EFZ - Fahrt im Reimform zu genießen. Wer dies nicht selber ins Hochdeutsch bringen kann, der darf sich dieses Gedicht gerne bei einer der vielen EFZ-Sonderfahrten übersetzten lassen.

Z`Tibenga uf am Hauptbah´hof
do rennet dßleut arom wia Schof
Vorn uf Gleis 4 ganz leis ond sacht
schauft vor sich na´ die guat P 8!

Sie schtoht do vor ´ma Sonderzug:
„Der fahrt nach Hausach, Bua, do gug"
Ond weil so steil dia Eise´bah
´kommt nomal a P 8 drah nah

Es goht durch´s Steinlach - Eyachtal
des isch für d´Maschena schao a Qual
Endlich isches no soweit
ond es goht uf d`Abfahrtzeit

D´r Pfiff ertönt mit Gefauch
machat dia Maschena Rauch
so goht´s etzt Richtung Derdenga
neb´dr Schtreck sieht ma d`Leutla wenka

Bis Balenga, do goht alles glatt,
weils mr bis do koi grauße Schteigung hot
do no, no fanggt dr Buckl a´
jede P 8 zeigt, was se ka´!

Mit Bravour wird Ebenga erreicht
mr hot kenna moina, s´geng ganz leicht!
Do bleibt jetzt oi P 8 aweg
ond fahrt retour die ganze Schtreck

Die ader schafft des au alloi
uf des Semmerdenga nei
Dr Zug, der braust wia Donnerhall
durchs lieblich - schöne Schmeietal

Weil der Zug beinoh überfüllt
send die Fahrgäscht scho ganz wild.
„Diesem Zustand wird Rechnung getragen
durch Beistellung von zwei B3y-Wagen!"

An G10 hot mr au no mitgenomma
do het solla d´Würschdlesbude neikomma
doch do dran war dr Verkauf onterbonda
no hot er uf ma Perron weiter voran schtattgfonda

Em Donautal ganz elegant
rauscht mr entlang dr Felsawand
Noch sellem Tal, dem kois glei gleicht
hot mr no Tuttlenge erreicht

„En Bagger sei bei Schenkazell
na´gschtoßa an a´Brückagchtell
deshalb sie die Schtrcka gschperrt"
... des hot für ons ja gar koin Wert!

Ond jetzt wird au die Lok romdreht
weils aus dr Weis noch Rottweil geht
Dort muß die Lok no Kohla fassa
ond sich nomal om dreha lassa

D´Vorschpannlok schtoht scho breit
denn es isch längschtens Abfahrtzeit
mit vile Geschnaufe fahrt ma ah´
en Richtung uf die Schwarzwaldbah´

En Sommerau isch Fotohalt
an Pfiff, es goht scheint weiter bald
Jo äätsch, jetzt isch es doch nix gwesa
uf em Fahrpla´büro hent se an Gegenzug vorgassa!

Endlich gohts weiter mit hei ond juchu
en schönster Fahrt uf hausach zu
Nach langem Palaver isch es soweit:
d´Maschena wern dreht, dr G 10 kommt uf d´Seit

Ond hoimwärts gohts, so gmächlich berg a
schaufet mr nuf die Schwarzwaldbah´
Nachdem die Sommeraer Höh´erklomma
isch mr no schneller weiterkomma

Allmählich gohts am Obernd zua
die Fahrgäscht wellet bald ihr Rua
se rennet nemme so grausig omanand
die Jonge send nemme so außer Rand ond Band

Die oine hocket em Abtoil ganz gmüetlich
die andre seand am Bier sich güetlich
dr dritte loßt sei Tonband laufa
ond andre deand a Schnäpsle ... trenka

Gmerkt hends freilich viele net
daß d´Vorspannlok an Horb weggeht
ond mit´ra oinziga P 8
fphrt mr etzt durch d´senkelt Nacht

Viel Verspätung hots nemme gäa
wo mr isch wieder z´Tibenga gwäa
An scheener Tag isch´s wirklich xai
doch en Maga muaß a Veschper nei!

Des Personal en froher Rond
hockt zamma bis zur schpäta Schtond
do ka´sch Gschichta höra, was für d´witt
doch mit dr Zeit, do waer se au mohl müad!


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